Glitzer und Glamour? Fehlanzeige! Unverputzte Wände, Möbel aus Metall, raue Oberflächen: Beim Industrial Design geht es um die Faszination des Unfertigen. Hier werden Elemente vereint, die wir aus alten Fabriken kennen. Wie setzt du den Industrial-Look um und welche Industrial Style Deko darf auf keinen Fall fehlen? Hier kommen die besten Tipps für deine Wohnung.
Woher stammt der Industrial Style?
Lass uns einen Blick zurückwerfen: Im Zeichen der Industrialisierung wurden große Fabriken errichtet. Sie sollten vor allem eins sein: zweckmäßig. Für überflüssigen Schnickschnack war in den Fabriken, die ausschließlich als Herberge der Maschinen galten, kein Platz. Der Boden, die Wände und die Einrichtung bestanden meist aus rohen Formen in robustem Material. Der Begriff des Industrial Designs wurde zunächst im frühen 20. Jahrhundert geprägt, als die Industrialisierung ihren Aufschwung erlebte. Den rustikalen industriellen Chic holten sich viele in die eigenen vier Wände – bis heute!
Die typischen Erkennungsmerkmale
Rohe Formen, klare Linien und die hohe Funktionalität: Das sind die typischen Erkennungsmerkmale des Industral Designs. Es sind die Kennzeichen der industriellen Kunstfertigung.
Ein wichtiges Element sind die Vintage-Möbel und retro Industrial Style Deko. Zum Teil wirken die Stücke etwas abgenutzt und sehen selten wie neu aus. Kratzer, Schrammen, Verfärbungen und abgeschabte Farben sind typisch für das Industrial Design. Lässig, statt chic, unfertig, statt perfekt. Das macht den Industrial Style so beliebt!
Weniger ist mehr
Außerdem ist ein durchgehender Minimalismus erkennbar. Wenige Stücke auf großem Raum, das ist das Motto des Industrial Designs. Schließlich sind Fabriken auch nicht zugestellt und überfüllt mit Dekoartikeln – sie beschränken sich auf das Wesentliche.
Viele kleine Deko-Stücke, wie beim Landhausstil, würden nicht zu diesem puristischen Stil passen. Viel eher steht die Klarheit im Fokus. Dafür werden teils filigrane Formen eingesetzt. Wichtig sind gerade Linien.
Industrial Style Deko: Typische Farben
Die Farben und die Formen sind im Industrial Design sind eher natürlich, statt grell. Das Holz bleibt braun, die Metalle scharz oder grau, die Wände sind weiß. Allerdings gibt es auch modernere Bewegungen des Industrial Designs, die Farbe und bunte Muster zu lassen. Man denke an farbenfrohe Tonnen und Dosen aus Metall oder Kissen mit bunten grafischen Mustern.
Generell stehen gedeckte Farben im Vordergrund. Rot und Grün und Gelb sind gerne als Aufheller gesehen, denn die Warnfarben finden sich ebenfalls in den Fabriken. Diese Nuancen dürfen auch bei der Beleuchtung auftauchen. Neonröhren sorgen zum Beispiel für hübsche farbliche Akzente. Wer die Industrial Style Deko ernst nimmt, investiert gleich in ein paar Schilder mit den Beschriftungen „Exit“ oder Warnmeldungen in leuchtenden Farben. Oftmals tragen auch lackierte Metalle zu der Gestaltung bei. Gerade lackierte Bleche lassen sich gut als Magnetwende gebrauchen.
Und so sieht eine typische Wohnung im Industrial Style aus:
Die wichtigsten Materialien
Zu den am häufigsten eingesetzten Materialien zählen vor allem Metalle und Holz. Auch wird oftmals Glas in die Gestaltung miteinbezogen. Kontraste sind durchaus erlaubt: So bildet vor allem Rauchglas in Kombination mit Eisen einen schicken Kontrast.
Außerdem wichtig: Es lebe die Individualität! Die Eigenheit ist vor allem bei der Gestaltung bei der typischen Industrial Style Deko. Kein Teil muss zum anderen passen – ein gewisser Patchwork-Look ist gefragt. Ähnlich wie in einem Warenlager können unterschiedliche Stücke miteinander kombiniert und neu zusammengesetzt werden. Stilbrüche? Sehr gerne!
Her mit dem Holz
Das Holz wird vornehmlich in der rohen Form verwendet. So ist es zumeist unbehandelt, um die raue Oberfläche beibehalten zu können. Selten wird das Holz angestrichen. Hingegen wird auf die Haptik des Materials Acht gegeben.
Mix das Metall
Stahl und Kupfer, sowie Eisen und andere Bleche sind in der industriellen Einrichtung gerne gesehen. Das Metall reflektiert den Look einer Fabrik und schafft kühle und dennoch ausladende Einrichtungselemente, die zu wahren Blickfängern werden. Schränke, ja sogar Tische und Stühle werden aus Metallen gefertigt und vervollständigen die industrielle Einrichtung.
Leichtigkeit durch Glas
Glas findet sich lediglich akzentuiert in der Einrichtung. Mit dem transparenten Material lässt sich Raum einsparen, da es optisch nicht so aufdringlich wirkt.
Industrial Style Deko mit Stein
Steine sind beim Industrial Design essentiell. Man denke nur an die typischen unverputzten Wände – der rohe Stein soll durchscheinen. Das verleiht der Wohnung einen modernen, urbanen Flair. Gerne werden Klinkersteine oder Tapeten mit dieser Optik eingesetzt, um ein ebenmäßiges Bild zu erschaffen, das eine Fabrikwand wiederspiegeln soll. Auch die Betonoptik wird häufig eingesetzt.
Konkrete Ideen für dein Zuhause
Typisch für die Industrial Style Deko sind Lichtquellen aus unterschiedlichen Materialien. Beton und Holz, Eisen zu Glas: Das wirkt modern und hochwertig!
Lichtquellen
Industrial Deko fürs Bad
Hübsche Accessoires mit Kordeln aus Bast werten jedes Badezimmer auf und sind relativ preiswert erhältlich. Lasse auch ein paar Eisenelemente einfließen – zum Beispiel beim Badezimmerspiegel.
Schlafzimmer Ideen
Viele schöne Holzstücke bereichern das Schlafzimmer und sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Achte auch auf Kleinigkeiten, wie Buchstützen oder Retro-Wecker.
Die Industrial Küche
Bei den Küchen-Accessoires ist das Material Eisen ganz besonders wichtig. Das Metall ist robust, beständig und verleiht dem Raum durch den subtilen Glanz einen Hauch rustikale Eleganz.
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Bildmaterial
Beim Bildmaterial darfst du dich ruhig austoben! Große Metallschilder oder Plakate spiegeln den Charakter des Industrial Stils perfekt wider. Kein Fan von Statement-Stücken? Entscheide dich für vintage Bilderrahmen aus Holz.
Industrial Style Deko: Vasen und Töpfe
Pflanzen verändern die Atmosphäre eines Raumes. Noch schöner wirken sie in den richtigen Töpfen und Vasen! Pflanzenkübel aus Beton oder Holz unterstreichen den groben Look der Industrial Style Deko. Altmodisch wirkende Gläser oder Weinflaschen lassen sich übrigens wunderbar als Vase zweckentfremden!
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Industrial Design: Möbel Must-haves
Nicht zu schick, bitte! Ohrensessel oder Himmelbetten? Auf keinen Fall. Der Industrial Style wirkt leger und rustikal. Gerne werden Spinte als Schränke verwendet, wie sie auch in den Fabriken vorkommen. Die Tische sind zumeist lang und Simpel oder sie ähneln den knapp bemessenen Metalltischen in den Fabrikkantinen.
Die typischen Möbel verfolgen eine klare Symmetrie. Die Möbel sind sehr individuell und bringen ein Hauch aus der vergangenen Zeit in die Wohnung. Beliebt sind auch Second Hand- oder Recycling-Produkte. Dabei darf man auch ruhig kreativ werden: Eine Überseekiste wird zum Tisch umfunktioniert, Teile eines alten Stahlrohrs dienen als Regalbretter. Erlaubt ist, was gefällt!
Für wen ist der Industrial Style nicht geeignet?
Der Look passt zu jedem, der Lust auf eine individuelle, moderne Einrichtung hat, die nicht zu glamourös wirkt. Individualisten haben einen hohen Anspruch an ihre Einrichtung. Mit dem Industrial Design können sie sich ordentlich austoben.
Da ein hohes Maß an Individualismus der Bestandteil des Einrichtungsstils ist, gibt es keine klaren Regeln, die befolgt werden müssen. Wer kein Fan von Stilbrüchen ist und sich nicht mit dem „unfertigen“ Charakter vieler Industrial Möbel anfreunden kann, der sollte sich lieber mit dem skandinavischen Wohnstil beschäftigen.
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