Stil-Prognose: 5 Interior-Trends, die nicht von Dauer sind!

Welche Trends sind überbewertet?

5 Interior-Trends, die nicht von Dauer sind: Fliesentisch
iStock / Lena Gadanski

Nicht immer bleibt ein Interior-Trend auch ein Trend. Manche Trends setzen sich wirklich durch (der Minimalismus lässt grüßen) und bleiben uns jahrelang erhalten. Andere verabschieden sich trotz viel Werbung doch recht schnell. Wie erkennt man diese Einrichtungs-Eintagsfliegen? Wir wagen die Prognose – folgende 5 Trends werden uns wahrscheinlich nicht mehr lange begleiten! 

1. Arztpraxis-Feeling: Komplett-Weiß

Wer viel auf Pinterest oder Instagram unterwegs ist, kennt die Bilder von weißen Einrichtungen. Teppich, Couch, Kissen, Gardine und Co. – wenn alles in Weiß gehalten wird, soll ein Raum hell und größer wirken. Komplett weiße Zimmer sind eine Abwandlung des skandinavischen Stils, bei dem Weiß eine große Rolle spielt. Allerdings verzichtet man bei dem Komplettlook auf große Kontraste und spart auch an Erdtönen. Extreme Weiß-Liebhaber lehnen sogar Pflanzen oder bunte Blumen ab.

Weiße Zimmer machen auf Bildern Eindruck und fallen definitiv auf. Aber ganz ehrlich: Wer möchte langfristig in einem Zimmer leben, in dem jegliche Farbe verboten ist? So edel und schick Komplett-Weiß auch aussehen mag, gemütlich wirkt es nicht unbedingt. Das ist nur was für leidenschaftliche Weiß-Fans – oder Ärzte.

Tipp: Hier verraten wir, wie man eine weiße Einrichtung noch etwas spannender gestalten kann.

2. Badezimmer-Flair fürs Wohnzimmer: Fliesentische

Keine Frage, ein bisschen Retro-Look kann einem Zuhause gut tun. Vintage-Stücke bringen mehr Persönlichkeit ins Interior und können manchmal viel interessanter wirken, als eine komplett schlichte moderne Einrichtung. Aber so mancher 80s-Trends wirft dann doch das ein oder andere Fragezeichen auf. Das beste Beispiel: Fliesentische. Das sind Beistell- oder Esstische, die rundherum mit Fliesen bedeckt sind. 

Ist das wirklich schön oder einfach nur trendy? Diese Frage lassen wir an dieser Stelle offen. Fakt ist, dass bunte Fliesentische in den Eighties sehr beliebt waren. Warum? Es kann nicht der Kostenfaktor sein. Denn wer jetzt denkt, dass ein Fliesentisch ganz einfach viel preiswerter ist, als Tische aus Marmor oder Echtholz, den müssen wir enttäuschen. Für einen kleinen Fliesen-Beistelltisch blätterst du heutzutage mehrere hundert Euro hin, denn es ist ein ganz schöner Akt, die Fliesen ordentlich mit Beton anzubringen. So viel Geld, für ein Material, dass eigentlich kostengünstig ist. 

Fliesen sind praktisch in Küche und Bad, das ist sicher. Aber neben dem natürlichen Holztisch, einem gemütlichen Sessel oder einer schicken Porzellanvase, können sie ganz schön deplatziert und kühl wirken. Wahrscheinlich muss man das Thema Stilbruch einfach sehr lieben, um sich für diesen Trend begeistern zu können.

3. Wolke oder Kaugummi? Schaumspiegel

Es gibt manche Interieur-Stücke, die hast du jahrelang. Es sind oft die zeitlosen Klassiker, an denen man sich einfach nicht satt sehen kann. Die Dinge, die einfach immer passen, auch wenn sich Interior-Trends ändern. Sogenannte Schaumspiegel, die gerade in den sozialen Medien angepriesen werden, gehören allerdings – mit großer Wahrscheinlichkeit – nicht zu diesen klassischen Stücken.  

Einen Schaumspiegel herzustellen, ist zwar simpel, aber unglaublich schmutzig. Man nehme einen schlichten Spiegel und Bauschaum zum Sprühen. Letzterer wird dann auf den Rand des Spiegels gesprüht. Dabei werden ziemlich ungesunde Dämpfe frei, weshalb diese Prozedur lieber draußen stattfinden sollte. 

Aber die viel wichtigere Frage ist: Lohnt sich diese Prozedur? Schaumspiegel-Fans sagen Ja und freuen sich über den „wolkenartigen“ Spiegelrahmen. Kritiker erinnert dieser eher an alte Kaugummis, die übereinander kleben. Egal, auf welcher Seite du bist, eins ist sicher: An extremen Designs sieht man sich sehr schnell satt. Die Chance, dass wir in einem Jahr nichts mehr vom Wolken-Kaugummi-Spiegel hören werden, schätzen wir daher als relativ hoch ein.

4. Billiges Bouclé: Plüsch-Sessel

Bouclé-Boom! Kaum ein Material war in diesem Jahr so begehrt, wie Bouclé. Der Stoff mit unverkennbarer Struktur soll mehr Gemütlichkeit in Räume bringen. So schön das auch aussieht, guter Bouclé aus Baumwolle ist sehr teuer. Als Alternative haben Hersteller den Teddystoff zurück auf den Markt gebracht und beziehen damit Sessel, Hocker oder Stuhle.

Einerseits schön, dass wir Erwachsene auch noch mal das Teddybär-Feeling erleben dürfen. Aber dass diese Plüsch-Stoffe, die aus längeren Fasern bestehen, leider totale Staub- und Schmuckfänger sind, erwähnt die Werbung dafür natürlich nicht. Leider kann man den Teddy-Hocker nicht so einfach in die Waschmaschine werfen, wie ein Kuscheltier.

Es gibt so viele praktischere Möbelstoffe im Handel, die einfacher zu reinigen sind und noch dazu viel eleganter und zeitloser aussehen. Ob sich der Teddy-Look daher wirklich außerhalb des Kinderzimmers durchsetzen wird – fraglich, aber wir halten die Augen offen!

5. Stein-Sensibelchen: Marmor im Komplettlook

Wie sagst du jemandem, dass es dir finanziell gut geht, ohne zu sagen, dass es dir finanziell gut geht? Entscheide dich für den Marmor-Komplettlook! Ein teurer Spaß, den wir aktuell in Badezimmern und Küchen „bewundern“ dürfen.

Natursteine wie Marmor oder Travertin waren unter Interior Designern schon immer sehr beliebt. Sie bringen ein Hauch Luxus in die Einrichtung und können durch ihr Muster schöne grafische Akzente setzen. Aber was wir jetzt sehen, könnte etwas anstrengend für die Augen werden: Für Küche und Bad wird Marmor von Wand zu Wand eingesetzt, so großflächig wie nur möglich!

Dass das etwas dekadent wirkt und daher nicht zu jedem Einrichtungsstil passen wird, ist das Eine. Aber dieser Look ist vorwiegend eins: unkreativ. Mit der Zeit könnte über all einfach so viel Marmor wie es nur geht etwas langweilig wirken und gerade bei sehr kontrastreichen Mustern anstrengen. Für das Risiko zahlt man doch sehr viel – wer möchte schon alles nach kürzester Zeit erneuern, wenn es doch nicht gefällt. Sollte man diesen Trend also wirklich mitmachen?

Ein Couchtisch, ein bisschen Marmor an der Wand oder als Dekostück eingesetzt – das funktioniert wunderbar. Durch Marmor kann man perfekt Highlights in der Einrichtung setzen. Zu viel des Guten ist am Ende eben einfach zu viel des Guten. Wir vermuten, dass sich Marmor en masse wahrscheinlich nicht durchsetzen wird – auch wenn wir Marmorfans bleiben.

Können wir Freude an diesen 5 Trends haben? Mit Sicherheit, auch wenn sie es wahrscheinlich nicht in die Sammlung der Interieur-Klassiker schaffen werden. Und wenn doch: Wir halten euch auf dem Laufenden!

Zeen is a next generation WordPress theme. It’s powerful, beautifully designed and comes with everything you need to engage your visitors and increase conversions.