„Etwas fehlt“: Löse Interior-Fehler mit der Drei-Ebenen-Theorie

Mach es wie Interior Designer: Optimiere jeden Raum mit diesem einfachen Konzept

Drei-Ebenen-Theorie: Schlafzimmergestaltung

Hast du dich jemals in einem Raum umgesehen und das Gefühl gehabt, dass etwas fehlt? Vielleicht ist es die unbestimmte Leere, die dich unruhig macht, oder das Gefühl, dass die Möbel einfach nicht harmonieren. VOIIA erklärt, wie dir die Drei-Ebenen-Theorie dabei hilft, jedes Zimmer harmonisch zu gestalten und Fehler im Raumkonzept zu finden.

Wann sehen Räume harmonisch aus?
Die Drei-Ebenen-Theorie

Schön oder nicht schön – ob uns eine Einrichtung gefällt, liegt im Auge des Betrachters. Unterschiedliche Einrichtungsstile sprechen verschiedene Persönlichkeiten an und spiegeln deren individuellen Geschmack wider. Doch bei der Beurteilung einer harmonischen Raumaufteilung wird die Sache objektiver.

Es ist kein Zufall, dass die Innenarchitektur stark mit Mathematik und Zahlen verknüpft ist. Hier spielen konkrete Proportionen und Verhältnisse eine entscheidende Rolle. Stimmen diese nicht, wirkt selbst die schönste, teuerste und modernste Einrichtung unharmonisch. Wir verspüren dann das Gefühl, dass „etwas fehlt“ – unterbewusst nehmen wir eine Dysbalance im Raum wahr.

In der Welt des Interior Designs gibt es ein bewährtes Konzept, das helfen kann, diese Probleme zu lösen: die Drei-Ebenen-Theorie. Dabei geht es um die optimale Ausfüllung der Boden-, Mittel- und oberen Ebene, um ein stimmiges Gesamtbild zu kreieren. Erst wenn alle Ebenen in harmonischer Weise ausgefüllt sind, nehmen wir Räume als ausgewogen und ansprechend wahr. Im Folgenden erfährst du, wie das genau funktioniert.

Modernes Wohnzimmer mit Skandi-Elementen
Ein gelungenes Raumkonzept betont alle drei Ebenen: die Bodenebene, Mittelebene und die oberste Ebene.

Die Bodenebene: Der oft übersehene Held

Beginnen wir mit der Bodenebene. Diese oft vernachlässigte Ebene spielt eine entscheidende Rolle für die Stimmung eines Raumes. Eine große, leere Bodenfläche kann kalt und unpersönlich wirken. Ein Teppich ist häufig die erste Wahl, um den Boden zu gestalten und eine warme, einladende Atmosphäre zu schaffen. Darüber hinaus trägt ein gut platzierter Teppich dazu bei, verschiedene Bereiche im Raum voneinander abzugrenzen.

Solltest du dich gegen Teppiche entscheiden, gibt es dennoch zahlreiche Möglichkeiten, die Bodenebene zu betonen. Poufs, Bodenvasen, Windlichter, kleine Pflanzen, Sitzkissen oder tiefe Beistelltische können ebenfalls dazu beitragen, den Raum lebendiger und einladender zu gestalten.

Industrial Design Wohnzimmer
Dieser moderne Raum könnte durch Akzente am Boden noch harmonischer wirken. Ein niedriger Hocker, Beistelltisch, Bodenvasen oder ein Teppich wären passend.

Die mittlere Ebene: Der sichere Hafen

Die mittlere Ebene stellt bei Raumkonzepten meist kein Problem dar, denn hier befinden sich die Hauptakteure deiner Inneneinrichtung: Sofas, Sessel, Tische und Fernseher. Diese Möbelstücke bringen Funktionalität und Komfort in den Raum und füllen ihn bereits gut aus.

Allerdings kann es hier auch zu einer Überladung kommen, wenn etwa versucht wird, den Raum mit zu vielen oder unpassenden Möbeln zu füllen. Achte darauf, dass die Möbel nicht nur stilistisch zueinanderpassen, sondern auch genug Freiraum zwischeneinander lassen, um den Raum nicht erdrückend wirken zu lassen.

Ein hilfreicher Trick ist es, mit unterschiedlichen Höhen zu spielen: Ein niedriger Couchtisch kann neben einem hohen Sessel spannend wirken. So bleibt die mittlere Ebene dynamisch und lebendig und nicht alles befindet sich auf der gleichen Höhe.

Gelbes Sofa
Die Betonung der Mittellinie ist bei so gut wie jedem Raum gegeben.

Die obere Ebene: Der unerforschte Raum

Die obere Ebene hingegen wird oft als das vernachlässigte Stiefkind der Inneneinrichtung betrachtet. Dabei hat sie das Potenzial, das Gesamtbild eines Raumes entscheidend zu beeinflussen. Ein häufiger Fehler besteht darin, dass Wände leer bleiben oder die Decke nicht ausreichend betont wird. Viele Menschen scheuen sich davor, hohe Möbelstücke oder höher platzierte Dekoration zu verwenden, aus Angst, den Raum zu erdrücken.

Dabei bewirken gerade hohe Regale oder elegante Stehlampen das Gegenteil: Sie lenken den Blick nach oben und lassen Räume höher und damit größer wirken. Bei der Auswahl sollte jedoch auch die Breite und Tiefe der Möbel bedacht werden, damit sie nicht zu sperrig wirken. Die Höhe selbst ist nicht das Problem. Im Gegenteil, du profitierst enorm von einem Raum, wenn du die Wandhöhe für Aufbewahrungslösungen nutzt.

Auffällige Deckenlampen, hängende Pflanzen, Wandregale oder große Wandkunstwerke tragen dazu bei, die obere Ebene zu betonen und dem Raum mehr Dynamik zu verleihen. Eine durchdachte Beleuchtung ist ebenfalls entscheidend: Ansprechend gestaltete Leuchten und Wandleuchten können die Stimmung im Raum erheblich verändern.

Skandi-SChlafzimmer: Drei-Ebenen-Theorie
In diesem Raum ist die Mittel- und Bodenebene stark betont. Dagegen wirkt die obere Ebene hingegehn leer und kahl. Eine Deckenlampe, die etwas stärker auffällt, könnte das Raumkonzept verbessern. Alternativ würde es helfen, manche Bilder höher an die Wand zu hängen oder eine zweite Bilderleiste anzubringen.

Schöne Räume entstehen nicht durch teure Möbel oder Trend-Accessoires, sondern durch die richtige Ver- und Aufteilung. Die Kunst der Inneneinrichtung liegt in der Balance zwischen den drei Ebenen. Wenn du das Gefühl hast, dass in deinem Raum etwas fehlt, überprüfe jede Ebene: Achte darauf, dass die Bodenebene durch Möbel oder Dekostücke akzentuiert wird, dass die mittlere Ebene gut gefüllt ist, ohne zu überladen zu wirken, und die obere Ebene nicht in Vergessenheit gerät.

Mit dieser ganzheitlichen Betrachtung bringst du mehr Harmonie du in dein Zuhause. Vielleicht ist es nur ein kleiner Teppich oder ein kunstvolles Wandbild, das den entscheidenden Unterschied macht. Wage es, die Höhen und Tiefen deines Interieurs zu erkunden, und entdecke die versteckten Möglichkeiten, die darauf warten, erweckt zu werden!

Drei-Ebenen-Theorie: Weitere Raumanalysen

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Es muss nicht immer ein Teppich sein, der die Bodenebene betont. Ein kleiner Pouf, tiefe Pflanzen oder ein Bodenlicht sind genauso effektiv.
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Würden die beiden Bilder über der Couch etwas höher hängen, wäre die obere Ebene besser ausgefüllt. Das Zimmer würde dann auch größer wirken.
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Alle drei Ebenen sind harmonisch ausgefüllt.
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Bei dieser teuren Einrichtung wurde die Bodenebene vergessen. Wie wäre es mit einer Bodenvase, einem Windlicht oder einem Teppich?
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Auch im Schlafzimmer sollte die Drei-Ebenen-Theorie angewandt werden.
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Weder Bilder, noch Deckenlampe, noch hohe Regale – die oberste Ebene bleibt leer.
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Hohe Vorhänge, Pendellampen und eine Wanduhr betonen die obere Ebene optimal. Der Teppich setzt Akzente am Boden.
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Die obere Ebene kann noch aufgefüllt werden: zum Beispiel durch Bilder oder Poster.
Drei-Ebenen-Theorie: Raumanalyse
Die obere Ebene ist in diesem Raum gut gefüllt, leider wirkt der Boden im Vergleich dazu sehr leer. Ein verspieltes Bodenwindlicht, kleinere Topfpflanze ein Sitzkissen oder passen zum Landhausstil und betonen den Bodenbereich.

Die Drei-Ebenen-Theorie ist nur eine von vielen Konzepten, die Interior Designer bei der Raumgestaltung beachten. Weitere Tipps findest du in diesem Artikel: Mit diesen 7 Elementen kreieren Interior Designer schöne Einrichtungen